100 km Reichweite!
e-chauffeur, Sonntag, 9. September 2012, 23:45
Ich war zwar auf einer Testfahrt, aber man schaut sich ja halt an, wo die Tankmöglichkeiten sind, um dann später dort einmal das Elektroauto aufzuladen - während man sich im Schwimmbad abkühlt, einen Kaffee trinkt oder Gemälde im Museum betrachtet. Oder wenn man auf der Durchreise ist und nur kurz ein paar zusätzliche Elektronen braucht, um sein eigentliches Ziel zu erreichen.
Das stand mir ja wahrscheinlich in Zeven bevor, denn ich konnte zwar konstant meine 70 km/h auf der Bundesstrasse fahren, aber es sind doch eine Handvoll Steigungen zwischen Bremervörde und Zeven. Na ja, natürlich nicht so steil wie in den Bergen, aber um eine maximale Reichweite zu ermitteln schon hinderlich.
Da der E-Wolf Delta 1 ja keine Klimaanlage hat und ich die bestimmt abgestellt hätte, um mehr Reichweite zu haben, wurde es mir aber auch langsam etwas zu warm. Ich hoffte, dass die Stromtankstelle in Zeven an einem besseren Ort aufgestellt war. Der zusätzliche Eintrag in der Ortsbeschreibung bei Lemnet.org ließ meine Hoffnung aber gleich wieder schwinden: "Essen: RWE & Penny (20 min.)"
Das klang überhaupt nicht vielversprechend...
In Zeven musste ich dann erstmal einige Umleitungen fahren, denn dort, wo die Stromtankstelle am Bahnhof steht, wird gerade kräftig gebaut. So war es gar nicht leicht, überhaupt zu der Zapfsäule zu kommen. Und ich musste jetzt definitiv tanken, denn nach 80 gefahrenen Kilometern verblieb mir noch ein Rest von 20% Batterieladung. Nach den heutigen Erfahrungen waren das also noch ca. 20 km bevor ich liegenbleiben würde. Bis nach Lilienthal zurück waren es aber noch 32 km, die ich fahren musste.
Endlich hatte ich die Stromtankstelle in Zeven erreicht und das Elektroauto angeschlossen. Ich ließ meinen Blick über die Baustelle schweifen, aber auch hier weit und breit keine Möglichkeit, ein schönes Eis zu essen oder etwas Kühles zu trinken. Der Bus-Bahnhof und das St. Viti-Gymnasium sind in nächster Nähe, und zwei vorbeiradelnde Jungs erklärten sich gegenseitig, dass das eine Stromtankstelle für Elektroautos sei. Insofern hat ja zumindest ein kleiner Teil der Bevölkerung vermutlich schon einmal die Stromtankstelle wahrgenommen. Aber nutzerfreundlich ist etwas anderes! Es wird bestimmt nicht so schwer sein, ein Stromkabel auch an einer anderen Stelle aus der Erde kommen zu lassen, um daran eine Stromtankstelle anzuschließen. Es geht darum, zu erarbeiten, wo man anwenderzentriert die Stromtankstellen hinbaut. Und nicht wo es technisch nicht so schwierig ist und man selber oder ein Partnerunternehmen gerade ein bißchen Grundstücksfläche übrig hat, um sich etwas "grüner" zu positionieren.
Man soll ja aber nicht nur meckern, sondern auch konstruktiv zur Lösungsfindung beitragen. Ich werde deshalb der EWE einmal einen Workshop vorschlagen, um hier besser für die elektromobile Erschließung des ländlichen Raumes (so ähnlich heißt, glaube ich zumindest, ein Förderprogramm) aufgestellt zu sein.
Meine eigentliche Mission ist dabei fast schon untergegangen: ich wollte doch beweisen, dass man mit dem E-Wolf Delta 1 im Sommer sogar 100 Kilometer weit kommt. Nach einer halben Stunde in der prallen Sonne habe ich bei einer Aufladung von 1,52 kWh den Stecker gezogen und bin mit weit offenen Fenstern gen Lilienthal gerollt. Laut Herstellerangabe verbraucht der Wagen 0,13 kWh/km. Somit hatte ich mir durch das Nachtanken in Zeven ca. 12 km Reichweite "erkauft". Das passte auch, denn erst in Grasberg ging die Warnleuchte zum Aufladen an und nach insgesamt 113 Kilometern fuhr ich wieder in meinen Carport. Dabei hatte ich noch eine kleine Reserve und die rote Warnleuchte mit Ausrufungszeichen, die ich bei meiner 70-km-Testfahrt im Winter zu sehen bekam, blieb diesmal aus. Damit ist belegt, das der E-Wolf Delta 1 tatsächlich die 100-km-Marke knacken kann, vorausgesetzt man fährt sehr sparsam und konstant.
Wenn jetzt auch noch die Tankmöglichkeiten an interessanten und/oder praktischen Stellen entstehen, so dass man sich nicht lange mit der Planung von Überlandfahrten aufhalten muss, sondern 'mal einfach so einen Landausflug machen und beim Tanken einen leckeren Espresso in einem schönen Cafe trinken kann, dann kommt die Elektromobilität auch schneller voran. Akzeptanz geht durch den Magen oder wie war das noch...
Das stand mir ja wahrscheinlich in Zeven bevor, denn ich konnte zwar konstant meine 70 km/h auf der Bundesstrasse fahren, aber es sind doch eine Handvoll Steigungen zwischen Bremervörde und Zeven. Na ja, natürlich nicht so steil wie in den Bergen, aber um eine maximale Reichweite zu ermitteln schon hinderlich.
Da der E-Wolf Delta 1 ja keine Klimaanlage hat und ich die bestimmt abgestellt hätte, um mehr Reichweite zu haben, wurde es mir aber auch langsam etwas zu warm. Ich hoffte, dass die Stromtankstelle in Zeven an einem besseren Ort aufgestellt war. Der zusätzliche Eintrag in der Ortsbeschreibung bei Lemnet.org ließ meine Hoffnung aber gleich wieder schwinden: "Essen: RWE & Penny (20 min.)"
Das klang überhaupt nicht vielversprechend...
In Zeven musste ich dann erstmal einige Umleitungen fahren, denn dort, wo die Stromtankstelle am Bahnhof steht, wird gerade kräftig gebaut. So war es gar nicht leicht, überhaupt zu der Zapfsäule zu kommen. Und ich musste jetzt definitiv tanken, denn nach 80 gefahrenen Kilometern verblieb mir noch ein Rest von 20% Batterieladung. Nach den heutigen Erfahrungen waren das also noch ca. 20 km bevor ich liegenbleiben würde. Bis nach Lilienthal zurück waren es aber noch 32 km, die ich fahren musste.
Endlich hatte ich die Stromtankstelle in Zeven erreicht und das Elektroauto angeschlossen. Ich ließ meinen Blick über die Baustelle schweifen, aber auch hier weit und breit keine Möglichkeit, ein schönes Eis zu essen oder etwas Kühles zu trinken. Der Bus-Bahnhof und das St. Viti-Gymnasium sind in nächster Nähe, und zwei vorbeiradelnde Jungs erklärten sich gegenseitig, dass das eine Stromtankstelle für Elektroautos sei. Insofern hat ja zumindest ein kleiner Teil der Bevölkerung vermutlich schon einmal die Stromtankstelle wahrgenommen. Aber nutzerfreundlich ist etwas anderes! Es wird bestimmt nicht so schwer sein, ein Stromkabel auch an einer anderen Stelle aus der Erde kommen zu lassen, um daran eine Stromtankstelle anzuschließen. Es geht darum, zu erarbeiten, wo man anwenderzentriert die Stromtankstellen hinbaut. Und nicht wo es technisch nicht so schwierig ist und man selber oder ein Partnerunternehmen gerade ein bißchen Grundstücksfläche übrig hat, um sich etwas "grüner" zu positionieren.
Man soll ja aber nicht nur meckern, sondern auch konstruktiv zur Lösungsfindung beitragen. Ich werde deshalb der EWE einmal einen Workshop vorschlagen, um hier besser für die elektromobile Erschließung des ländlichen Raumes (so ähnlich heißt, glaube ich zumindest, ein Förderprogramm) aufgestellt zu sein.
Meine eigentliche Mission ist dabei fast schon untergegangen: ich wollte doch beweisen, dass man mit dem E-Wolf Delta 1 im Sommer sogar 100 Kilometer weit kommt. Nach einer halben Stunde in der prallen Sonne habe ich bei einer Aufladung von 1,52 kWh den Stecker gezogen und bin mit weit offenen Fenstern gen Lilienthal gerollt. Laut Herstellerangabe verbraucht der Wagen 0,13 kWh/km. Somit hatte ich mir durch das Nachtanken in Zeven ca. 12 km Reichweite "erkauft". Das passte auch, denn erst in Grasberg ging die Warnleuchte zum Aufladen an und nach insgesamt 113 Kilometern fuhr ich wieder in meinen Carport. Dabei hatte ich noch eine kleine Reserve und die rote Warnleuchte mit Ausrufungszeichen, die ich bei meiner 70-km-Testfahrt im Winter zu sehen bekam, blieb diesmal aus. Damit ist belegt, das der E-Wolf Delta 1 tatsächlich die 100-km-Marke knacken kann, vorausgesetzt man fährt sehr sparsam und konstant.
Wenn jetzt auch noch die Tankmöglichkeiten an interessanten und/oder praktischen Stellen entstehen, so dass man sich nicht lange mit der Planung von Überlandfahrten aufhalten muss, sondern 'mal einfach so einen Landausflug machen und beim Tanken einen leckeren Espresso in einem schönen Cafe trinken kann, dann kommt die Elektromobilität auch schneller voran. Akzeptanz geht durch den Magen oder wie war das noch...
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EWE's Stromtankstellen am falschen Ort
e-chauffeur, Sonntag, 9. September 2012, 23:08
Während der Sommermonate habe ich immer wieder festgestellt, dass die Leistung der Batterie in unserem E-Wolf Delta 1 bei höheren Aussentemperaturen und durch das Vorwärmen beim Aufladen eine wesentlich größere Reichweite versprach. Im Winter hatte ich bei einer Testfahrt gut 70 Kilometer geschafft und nun wollte ich wissen, ob ich wohl unter optimaleren Bedingungen an die Werksangabe für die Reichweite von 105 km herankäme.
Als ich im Internet meine Route für die Testfahrt geplant habe, stellte ich fest, dass ein paar neue Stromtankstellen in der Region hinzugekommen sind. So gibt es neuerdings auch eine Stromtankstelle in Bremervörde und in Zeven. Beide sind laut Lemnet.org von der EWE aufstellt worden.
Es war klar, dass ich mir diese beiden Zapfsäulen auch ansehen wollte und stellte deshalb einen Rundkurs von Lilienthal über Bremervörde nach Zeven und von dort wieder zurück nach Lilienthal zusammen. Die Fahrdistanz lag bei ungefähr 110 km, d.h. nur bei einer extrem außergewöhnlichen Leistung der Fahrbatterie wäre die Tour mit einer Ladung zu schaffen. Vermutlich würde ein kurzer Tankstopp in Zeven benötigt, um wieder nach Hause zu kommen ohne liegen zu bleiben.
Heute um 15:15h machte ich mich bei Sonnenschein und 27°C auf den Weg nach Bremervörde. Ich hatte mir vorgenommen, so konstant wie möglich mit 70 km/h im Economy-Modus die Strecke zu absolvieren. Aber es kommt ja meist anders: statt mit 50 km/h durch Worpswede zu gleiten, steckte ich gleich hinter einem Peugeot-Cabrio fest, dessen Fahrer oder Fahrerin bei geschlossenem Verdeck nicht so recht mit der Wärme zurecht kam. Jedenfalls kroch der Wagen nur so durch die Gegend, um alle paar Meter anzuhalten. Ich versuchte genügend Abstand zu halten, um nicht ständig wieder anfahren zu müssen, denn Überholen geht an einem sonnigen Sonntag in Worpswede leider nicht - und ständiges Stopp & Go kostet auch viel Batterieladung. Gott sei Dank bog der Wagen dann endlich ab und ich hatte freie Fahrt Richtung Bremervörde.
Trotz der Eierei am Anfang zeigten die Bordinstrumente eine super Performance an: 30 km mit nur 1/4 Ladungsverbrauch! Bei meiner Ankunft am EWE-Kundencenter in Bremervörde hatte ich nach 47 km noch nicht einmal annähernd die Hälfte der Batterieladung verbraucht. Von vier Bikern bestaunt hielt ich vor dem Kundencenter. Suchend schaute ich mich nach der Stromtankstelle um, konnte aber zunächst keine finden. Also stieg ich aus und ging um das Gebäude herum. Laut Lemnet-Beschreibung sollte die Säule auf dem Kundenparkplatz stehen. Dort war aber auch keine zu finden. Dann sah ich sie doch noch - direkt vor dem Hintereingang des EWE-Gebäudes.
Ganz ehrlich, um die Elektromobilität zu fördern und vor allem für die breite Bevölkerung sichtbar zu machen, ist diese Hinterhof-Location der Stromtankstelle komplett verkehrt. Auf der Frontseite, da wo die vier Motorradfahrer meinen E-Wolf bestaunten, dort wäre ein viel besserer Aufstellort. Noch besser wäre natürlich ein Ort, den auswärtige Besucher - so wie ich eigentlich, wenn ich nicht für die Forschung unterwegs bin - gerne ansteuern, z.B. eine Sehenswürdigkeit, ein Museum, Parks oder Einkaufsstrassen. Dort kann man während des Tankvorgangs etwas anderes machen und den Umsatz im Ort ankurbeln...
Als ich im Internet meine Route für die Testfahrt geplant habe, stellte ich fest, dass ein paar neue Stromtankstellen in der Region hinzugekommen sind. So gibt es neuerdings auch eine Stromtankstelle in Bremervörde und in Zeven. Beide sind laut Lemnet.org von der EWE aufstellt worden.
Es war klar, dass ich mir diese beiden Zapfsäulen auch ansehen wollte und stellte deshalb einen Rundkurs von Lilienthal über Bremervörde nach Zeven und von dort wieder zurück nach Lilienthal zusammen. Die Fahrdistanz lag bei ungefähr 110 km, d.h. nur bei einer extrem außergewöhnlichen Leistung der Fahrbatterie wäre die Tour mit einer Ladung zu schaffen. Vermutlich würde ein kurzer Tankstopp in Zeven benötigt, um wieder nach Hause zu kommen ohne liegen zu bleiben.
Heute um 15:15h machte ich mich bei Sonnenschein und 27°C auf den Weg nach Bremervörde. Ich hatte mir vorgenommen, so konstant wie möglich mit 70 km/h im Economy-Modus die Strecke zu absolvieren. Aber es kommt ja meist anders: statt mit 50 km/h durch Worpswede zu gleiten, steckte ich gleich hinter einem Peugeot-Cabrio fest, dessen Fahrer oder Fahrerin bei geschlossenem Verdeck nicht so recht mit der Wärme zurecht kam. Jedenfalls kroch der Wagen nur so durch die Gegend, um alle paar Meter anzuhalten. Ich versuchte genügend Abstand zu halten, um nicht ständig wieder anfahren zu müssen, denn Überholen geht an einem sonnigen Sonntag in Worpswede leider nicht - und ständiges Stopp & Go kostet auch viel Batterieladung. Gott sei Dank bog der Wagen dann endlich ab und ich hatte freie Fahrt Richtung Bremervörde.
Trotz der Eierei am Anfang zeigten die Bordinstrumente eine super Performance an: 30 km mit nur 1/4 Ladungsverbrauch! Bei meiner Ankunft am EWE-Kundencenter in Bremervörde hatte ich nach 47 km noch nicht einmal annähernd die Hälfte der Batterieladung verbraucht. Von vier Bikern bestaunt hielt ich vor dem Kundencenter. Suchend schaute ich mich nach der Stromtankstelle um, konnte aber zunächst keine finden. Also stieg ich aus und ging um das Gebäude herum. Laut Lemnet-Beschreibung sollte die Säule auf dem Kundenparkplatz stehen. Dort war aber auch keine zu finden. Dann sah ich sie doch noch - direkt vor dem Hintereingang des EWE-Gebäudes.
Ganz ehrlich, um die Elektromobilität zu fördern und vor allem für die breite Bevölkerung sichtbar zu machen, ist diese Hinterhof-Location der Stromtankstelle komplett verkehrt. Auf der Frontseite, da wo die vier Motorradfahrer meinen E-Wolf bestaunten, dort wäre ein viel besserer Aufstellort. Noch besser wäre natürlich ein Ort, den auswärtige Besucher - so wie ich eigentlich, wenn ich nicht für die Forschung unterwegs bin - gerne ansteuern, z.B. eine Sehenswürdigkeit, ein Museum, Parks oder Einkaufsstrassen. Dort kann man während des Tankvorgangs etwas anderes machen und den Umsatz im Ort ankurbeln...
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Im TWIZY zu Pankratius
e-chauffeur, Sonntag, 13. Mai 2012, 16:08
Der TWIZY von Renault ist schon ein cooles Gefährt - klein, leise und völlig anders als die anderen Fahrzeuge auf den Straßen. Ein echter Hingucker! In meinen sechs Monaten als Elektrofahrer haben mir noch nicht so viele Menschen hinterhergeschaut wie gestern bei meiner Probefahrt im TWIZY.
Beim Einsteigen macht der TWIZY einen recht spacigen Eindruck: die Türen dreht man nach dem Entriegeln seitlich nach oben weg, so dass der Zugang in die Fahrgastzelle möglich ist. Die zwei Sitze im TWIZY sind hintereinander angeordnet, d.h. eher wir bei einem Roller oder Motorrad. Zugelassen ist das Fahrzeug ja auch als Quad und nicht als PKW.
Zu meiner Testfahrt habe ich meinen achtjährigen Sohn mitgenommen. Für ihn ist es kein Problem, sich flink hinter den Fahrersitz zu zwängen. Im Werbeprospekt von Renault sind flotte junge Frauen in chicen Outfits abgebildet, die den coolen Fahrer begleiten. Ob man (oder frau) auch so schnell und vor allem bequem im Abendkleid Platz auf dem Sozius findet...
Nachdem ich nun auch meinen Platz hinter dem Lenkrad eingenommen hatte, konnte die Fahrt losgehen. Die Türen haben wir per Hand wieder heruntergeklappt. Den Elektromotor muss man noch mit dem klassischen Zündschlüssel - einige Sekunden in der "Zündposition" gehalten - starten. Dann kann am Armaturenbrett der Knopf mit "D" gedrückt werden und ab geht's... Stopp! Zunächst noch die Handbremse lösen. Ein etwas unergonomischer Handgriff, da sich die Bremse links unterhalb des Armaturenbretts befindet und quer installiert ist, d.h. man löst die Handbremse durch Knopfdruck, muss dann den Hebel erst ziehen, um ihn anschließend nach vorne zu schieben. Etwas kompliziert!
Unsere Tour ging nun von der Stresemannstrasse in Bremen in Richtung Ostertorviertel. Schon an den ersten Kreuzungen schauten die Passanten auf das ungewöhnliche Fahrzeug! Es war durchaus ein zustimmendes Staunen, das wir entlang unserer Strecke ernteten. Elektromobilität muss scheinbar erst durch ein auffälliges Design sichtbar gemacht werden, denn hören kann man sie ja kaum.
Wir konnten aber eine Menge hören, denn das äußerst straffe und kaum gefederte Fahrwerk gab jeden Huckel des Kopfsteinpflasters auf dem Ostertorsteinweg an uns weiter. Die Karosse quietschte und knarrte, gepaart mit dem Gerumpel von der Strasse. Die Fußgänger auf den Bürgersteigen fanden uns aber einfach Klasse. Ein paar begeisterte Jugendliche ließen sich sogar zu einem gestreckten "Geeiill" hinreißen.
Nachdem wir auch der Bremer Innenstadt einen PR-Besuch abgestattet hatten, fuhren wir weiter in die Überseestadt. Zu einem so neuen, modernen Stadtteil passt doch ein hippes Fahrzeug wie der TWIZY bestens. Dort haben wir dann auch Pankratius, den Eisheiligen, getroffen! Der pfiff ganz kräftig durch die oben offenen Türen. Bei nur 10°C Aussentemperatur und dem echt "coolen" Wind ist das Fahren im TWIZY vielleicht doch nicht etwas für jedermann. Wir hatten uns ja schon vorsorglich in Lederjacken gekleidet, aber hier wäre auch eine Mütze ganz angenehm gewesen.
Egal, wir haben uns kurz aufgewärmt und dann ging es weiter. Ich wollte 'mal ausprobieren, ob sich der TWIZY auch für die Schnellstrasse bzw. Stadtautobahn eignet. Mit Schwung sind wir über die Weserbrücke nach Woltmershausen: Beschleunigung und Geschwindigkeit reichen voll aus, um im Verkehr mitzuschwimmen - zumindest bis um die 80 km/h. Schneller soll es laut Werk im TWIZY nicht vorangehen. Reicht aber auch!
Mit einer Reichweite von angegebenen 100 km kommt man in der Stadt gut aus. Bei unserem Start zeigte der TWIZY Vollaufladung sowie eine Reichweite von 60 km an. Nach ca. 25 km Fahrt hatten wir aber immer noch eine Restreichweite von über 50 km... Hier muss man sicherlich selber etwas testen, um ein Gefühl für den Verbrauch zu entwickeln. Ich habe auch immer kräftig Gas gegeben, aber die Rekuperation funktioniert scheinbar gut.
Nach den anderthalb Stunden Testfahrt war uns beiden doch recht kalt, aber mein Sohn fragte mich begeistert, ob wir den TWIZY gleich mitnehmen könnten! Ich finde das Konzept super, wenn man kurze Strecken in der Stadt ohne Helm und auf vier Rädern fahren möchte - auch zu zweit. Natürlich darf man auch nur ein Notebook oder einen Rucksack dabeihaben. Aber wenn es kalt und regnerisch ist, dann hört vermutlich für die nicht ganz so Hartgesottenen der Fahrspaß recht schnell auf. Ich könnte mir gut vorstellen, den TWIZY von Mai bis September zu nutzen. Allerdings muss man die Batterie von Renault leasen und das im kleinsten Kilometerpaket (7500 km/Jahr) zu monatlich 60,00 €. Für meine 153 Tage Fahrspaß im Jahr wären das pro Monat 144 € und 1500 zu fahrende Kilometer. Dafür müsste ich aber eine Menge mit dem TWIZY unterwegs sein - und das norddeutsche Wetter auch mitspielen!
Beim Einsteigen macht der TWIZY einen recht spacigen Eindruck: die Türen dreht man nach dem Entriegeln seitlich nach oben weg, so dass der Zugang in die Fahrgastzelle möglich ist. Die zwei Sitze im TWIZY sind hintereinander angeordnet, d.h. eher wir bei einem Roller oder Motorrad. Zugelassen ist das Fahrzeug ja auch als Quad und nicht als PKW.
Zu meiner Testfahrt habe ich meinen achtjährigen Sohn mitgenommen. Für ihn ist es kein Problem, sich flink hinter den Fahrersitz zu zwängen. Im Werbeprospekt von Renault sind flotte junge Frauen in chicen Outfits abgebildet, die den coolen Fahrer begleiten. Ob man (oder frau) auch so schnell und vor allem bequem im Abendkleid Platz auf dem Sozius findet...
Nachdem ich nun auch meinen Platz hinter dem Lenkrad eingenommen hatte, konnte die Fahrt losgehen. Die Türen haben wir per Hand wieder heruntergeklappt. Den Elektromotor muss man noch mit dem klassischen Zündschlüssel - einige Sekunden in der "Zündposition" gehalten - starten. Dann kann am Armaturenbrett der Knopf mit "D" gedrückt werden und ab geht's... Stopp! Zunächst noch die Handbremse lösen. Ein etwas unergonomischer Handgriff, da sich die Bremse links unterhalb des Armaturenbretts befindet und quer installiert ist, d.h. man löst die Handbremse durch Knopfdruck, muss dann den Hebel erst ziehen, um ihn anschließend nach vorne zu schieben. Etwas kompliziert!
Unsere Tour ging nun von der Stresemannstrasse in Bremen in Richtung Ostertorviertel. Schon an den ersten Kreuzungen schauten die Passanten auf das ungewöhnliche Fahrzeug! Es war durchaus ein zustimmendes Staunen, das wir entlang unserer Strecke ernteten. Elektromobilität muss scheinbar erst durch ein auffälliges Design sichtbar gemacht werden, denn hören kann man sie ja kaum.
Wir konnten aber eine Menge hören, denn das äußerst straffe und kaum gefederte Fahrwerk gab jeden Huckel des Kopfsteinpflasters auf dem Ostertorsteinweg an uns weiter. Die Karosse quietschte und knarrte, gepaart mit dem Gerumpel von der Strasse. Die Fußgänger auf den Bürgersteigen fanden uns aber einfach Klasse. Ein paar begeisterte Jugendliche ließen sich sogar zu einem gestreckten "Geeiill" hinreißen.
Nachdem wir auch der Bremer Innenstadt einen PR-Besuch abgestattet hatten, fuhren wir weiter in die Überseestadt. Zu einem so neuen, modernen Stadtteil passt doch ein hippes Fahrzeug wie der TWIZY bestens. Dort haben wir dann auch Pankratius, den Eisheiligen, getroffen! Der pfiff ganz kräftig durch die oben offenen Türen. Bei nur 10°C Aussentemperatur und dem echt "coolen" Wind ist das Fahren im TWIZY vielleicht doch nicht etwas für jedermann. Wir hatten uns ja schon vorsorglich in Lederjacken gekleidet, aber hier wäre auch eine Mütze ganz angenehm gewesen.
Egal, wir haben uns kurz aufgewärmt und dann ging es weiter. Ich wollte 'mal ausprobieren, ob sich der TWIZY auch für die Schnellstrasse bzw. Stadtautobahn eignet. Mit Schwung sind wir über die Weserbrücke nach Woltmershausen: Beschleunigung und Geschwindigkeit reichen voll aus, um im Verkehr mitzuschwimmen - zumindest bis um die 80 km/h. Schneller soll es laut Werk im TWIZY nicht vorangehen. Reicht aber auch!
Mit einer Reichweite von angegebenen 100 km kommt man in der Stadt gut aus. Bei unserem Start zeigte der TWIZY Vollaufladung sowie eine Reichweite von 60 km an. Nach ca. 25 km Fahrt hatten wir aber immer noch eine Restreichweite von über 50 km... Hier muss man sicherlich selber etwas testen, um ein Gefühl für den Verbrauch zu entwickeln. Ich habe auch immer kräftig Gas gegeben, aber die Rekuperation funktioniert scheinbar gut.
Nach den anderthalb Stunden Testfahrt war uns beiden doch recht kalt, aber mein Sohn fragte mich begeistert, ob wir den TWIZY gleich mitnehmen könnten! Ich finde das Konzept super, wenn man kurze Strecken in der Stadt ohne Helm und auf vier Rädern fahren möchte - auch zu zweit. Natürlich darf man auch nur ein Notebook oder einen Rucksack dabeihaben. Aber wenn es kalt und regnerisch ist, dann hört vermutlich für die nicht ganz so Hartgesottenen der Fahrspaß recht schnell auf. Ich könnte mir gut vorstellen, den TWIZY von Mai bis September zu nutzen. Allerdings muss man die Batterie von Renault leasen und das im kleinsten Kilometerpaket (7500 km/Jahr) zu monatlich 60,00 €. Für meine 153 Tage Fahrspaß im Jahr wären das pro Monat 144 € und 1500 zu fahrende Kilometer. Dafür müsste ich aber eine Menge mit dem TWIZY unterwegs sein - und das norddeutsche Wetter auch mitspielen!
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Nur Fliegen ist schöner
e-chauffeur, Freitag, 6. April 2012, 21:51
Heute schien mittags so schön die Sonne, dass gleich Urlaubsstimmung aufkam. Und was macht man so, wenn es in den Urlaub geht? Man steht auf der Autobahn im kilometerlangen Osterstau oder man fährt 'mal zum Flughafen.
Ich habe mich heute für die zweite Möglichkeit entschieden. Nicht um tatsächlich zu verreisen, sondern um einmal wieder etwas für die Erkundung der Ladeinfrastruktur zu unternehmen. Das passte ganz gut, denn meine Frau und die Kinder waren in der Küche mit dem kunstvollen Verzieren von Ostereiern beschäftigt. Also habe ich den e-Wolf gesattelt - mittlerweile haben wir gemeinsam schon über 4000 km elektrisch zurückgelegt - und bin von Lilienthal zum Bremer Flughafen gefahren. Auf den Dank Feiertag leeren innerstädtischen Strassen ging das heute sehr schnell. In 30 Minuten war ich am Airport und fuhr dort ins Parkhaus 1. Gleich hinter der Einfahrtsschranke liegen links neben der Rampe zum 1.OG vier Stellplätze für Elektroautos! Auf einem stand sogar einmal auch ein anderes Elektroauto, ein E-Smart. Die Ladesäulen sind von der swb, so dass ich mit meiner RFID-Karte dort auch kostenlos Strom tanken konnte.
Da die Parkgebühr am Flughafen mit 2,50€/h recht teuer ist, dachte ich mir, dass ich die angefangene Stunde Parkzeit auch ordentlich ausnutzen musste. Ich sah mich daher ein wenig am Flughafen um und schaute mir an, was es so an Neuigkeiten gab. Im Zeitungsladen traf ich zufällig gleich einen Bekannten, so dass ich erstmal nicht weiterkam. Ich bin ja grundsätzlich neugierig und so fragte ich ihn, wo er und seine Frau denn hin wollten. Die beiden wollten tatsächlich fliegen! Und zwar nach Rom. Dort scheint auch die Sonne, allerdings soll es auch wärmer sein - meinte mein Bekannter jedenfalls. Da die beiden nun auch wissen wollten, was ich denn so am Flughafen zu suchen hatte, erzählte ich ihnen von meinem Elektroauto und meinem Wunsch, die Elektromobilität in der Öffentlichkeit ein wenig präsenter und "begreifbarer" zu machen. Natürlich kam gleich wieder die Frage nach der Reichweite... ja, also mein e-Wolf, der schafft so etwa 70 km mit einer Batterieladung... das ist ja nicht besonders weit... doch, das reicht locker für zweimal Lilienthal - Bremen - Lilienthal! Und mehr braucht man an einem normalen Tag im Stadtverkehr ohne zwischenzeitliche Pause (die man ja zum Nachladen nutzen könnte) sowieso nicht. Guten Flug und frohe Ostern!
Ich habe mich heute für die zweite Möglichkeit entschieden. Nicht um tatsächlich zu verreisen, sondern um einmal wieder etwas für die Erkundung der Ladeinfrastruktur zu unternehmen. Das passte ganz gut, denn meine Frau und die Kinder waren in der Küche mit dem kunstvollen Verzieren von Ostereiern beschäftigt. Also habe ich den e-Wolf gesattelt - mittlerweile haben wir gemeinsam schon über 4000 km elektrisch zurückgelegt - und bin von Lilienthal zum Bremer Flughafen gefahren. Auf den Dank Feiertag leeren innerstädtischen Strassen ging das heute sehr schnell. In 30 Minuten war ich am Airport und fuhr dort ins Parkhaus 1. Gleich hinter der Einfahrtsschranke liegen links neben der Rampe zum 1.OG vier Stellplätze für Elektroautos! Auf einem stand sogar einmal auch ein anderes Elektroauto, ein E-Smart. Die Ladesäulen sind von der swb, so dass ich mit meiner RFID-Karte dort auch kostenlos Strom tanken konnte.
Da die Parkgebühr am Flughafen mit 2,50€/h recht teuer ist, dachte ich mir, dass ich die angefangene Stunde Parkzeit auch ordentlich ausnutzen musste. Ich sah mich daher ein wenig am Flughafen um und schaute mir an, was es so an Neuigkeiten gab. Im Zeitungsladen traf ich zufällig gleich einen Bekannten, so dass ich erstmal nicht weiterkam. Ich bin ja grundsätzlich neugierig und so fragte ich ihn, wo er und seine Frau denn hin wollten. Die beiden wollten tatsächlich fliegen! Und zwar nach Rom. Dort scheint auch die Sonne, allerdings soll es auch wärmer sein - meinte mein Bekannter jedenfalls. Da die beiden nun auch wissen wollten, was ich denn so am Flughafen zu suchen hatte, erzählte ich ihnen von meinem Elektroauto und meinem Wunsch, die Elektromobilität in der Öffentlichkeit ein wenig präsenter und "begreifbarer" zu machen. Natürlich kam gleich wieder die Frage nach der Reichweite... ja, also mein e-Wolf, der schafft so etwa 70 km mit einer Batterieladung... das ist ja nicht besonders weit... doch, das reicht locker für zweimal Lilienthal - Bremen - Lilienthal! Und mehr braucht man an einem normalen Tag im Stadtverkehr ohne zwischenzeitliche Pause (die man ja zum Nachladen nutzen könnte) sowieso nicht. Guten Flug und frohe Ostern!
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